Vom 23.-26. Juni 2022 war ich mit einer Delegation aus Bremen in der französischen Stadt Murat. Gemeinsam mit Christel Trouvé (Landeszentrale für Politische Bildung), Frank Imhoff (Präsident der Bremischen Bürgerschaft), Dorothee Krumpipe und Sabine Körner (Bremische Bürgerschaft), Annette Lang (Senatskanzlei), Kimberly David, Sandra Mertens und Anja Umhauer (Lehrerinnen aus Bremen Nord) und Phanie Bluteau (Direktorin des Institut Français Bremen) haben wir viele Gespräche geführt: mit Familienmitgliedern der Deportierten, mit Murats Bürgermeister Gilles Chabrier, Lehrerinnen und Lehrern des Collège und des Lycée, mit Mitgliedern des Vereins Mémoire(s) et déportation du Cantal, mit Nachbarn und Freunden. Und wir hatten die große Ehre, an den offiziellen Gedenkfeierlichkeiten am 26. Juni 2022 in Murat teilnehmen zu dürfen.
Bremen und Murat verbindet eine grausame Geschichte: Im Sommer 1944 werden bei einer Razzia Männer aus Murat von den Nazis ermordet und in das Konzentrationslager Neuengamme und dessen Außenlager Bremen-Farge deportiert. Nur wenige von ihnen überleben die Zwangsarbeit auf der Baustelle des Bunkers „Valentin“ und kehren nach Murat zurück. Und jede Familie hat ihre eigenen Erzählungen und ihr eigenes Schweigen.
Aber Bremen und Murat verbinden auch neue Geschichten. Geschichten des Zuhörens und Verstehens, Geschichten der Freundschaft und solche, die in die Zukunft weisen. Diese Reise diente dazu, gemeinsam neue Geschichten zu erzählen und Geschichte zu bauen. Projekte für Austausche mit Schülerinnen und Schülern gemeinsam zu konturieren. Weitere Steine auf die Grundsteine der deutsch-französischen Freundschaft zu legen.
Diese Reise dient nun dazu, gemeinsam Geschichte und Geschichten zu erzählen, gemeinsame Projekte für Schülerinnen und Schüler zu planen, die sich in Freundschaft begegnen und eigene Perspektiven entwickeln können.